„Künstlerische Haltungen können helfen bei den komplexen Themen, die es heute zu meistern gilt“

Mit Age of Artists wecken und stärken Thomas Köplin und Thomas W. Richter künstlerische Haltungen in Organisationen. – Im Interview gehen die beiden näher auf ihre Herangehensweise ein.

Wie kann man sich Ihre Arbeit bei Age of Artists vorstellen?

TK: Im Grunde versuchen wir, künstlerische Haltungen und Arbeitsweisen in Organisationen und Unternehmen zu übertragen. Diese können helfen bei den komplexen Themen, die es heute zu meistern gilt, egal ob Transformation, Klimawandel, Diversität oder andere.

Was verstehen Sie unter künstlerischen Haltungen?

TR: Für uns ist das eine Metapher dafür, was wir bei unseren Kunden initiieren wollen – eine Art von Haltungen, die man vielleicht mit folgenden Attributen umschreiben kann: neugierig, offen, zuversichtlich oder resilient sein. Das sind Eigenschaften und Muster, die gemeinhin Künstler:innen zugeschrieben werden, die wir in unserer Forschungsarbeit gefunden haben und die Organisationen dabei helfen, wieder beweglich zu werden und damit zukunftsfähig zu bleiben.

„Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass jeder Mensch eine künstlerische Haltung in sich hat – man muss nur den Raum schaffen, um sie wirksam werden zu lassen.“

TK: Wir bei Age of Artists kommen aus verschiedenen beruflichen Kontexten, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft, Design, Technologie – wir bringen damit breite Erfahrungshorizonte mit. Wir arbeiten auch, wenn auch sehr selten, mit künstlerischen Interventionen, vielmehr sehen wir uns aber als Berater:innen, die in einem gemeinsamen Prozess mit unseren Kunden das Künstlerische in der Organisation stärken. Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass jeder Mensch eine künstlerische Haltung in sich hat – man muss nur den Raum schaffen, um sie wirksam werden zu lassen und diese künstlerische Intelligenz in Organisationen zu entfalten.

Buchtipp

“Creative Company” von Dirk Dobiey und Thomas Köplin zeigt Menschen, Organisationen und unserer Gesellschaft Wege auf, mit den großen Herausforderungen unserer Zeit besser umgehen zu können. Es basiert auf weit über 100 Gesprächen mit Künstler:innen aller Genres, Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen und Unternehmer:innen.

https://creativecompany.ageofartists.de

Wie gehen Sie dabei vor?

TK: Wir haben da kein Rezept, das ist immer sehr individuell. Außerdem hat ja jede Organisation ihre Bestimmung, ihren Zweck, das gemeinsame Werk, an dem die Menschen arbeiten. Wir schauen dann, wie wir den Menschen dabei helfen können, dass sie dieses Werk noch mehr ins Zentrum ihrer Arbeit stellen können, damit sie sich diesem noch mehr verpflichtet fühlen können. Das Ziel dabei ist es oft, Ballast abzuwerfen und die Gestaltungskraft, die ja schon da ist, frei zu legen und in ein gemeinsames und verantwortungsvolles Gestalten zu kommen.

„Wir arbeiten intensiv mit an den Themen und übernehmen Verantwortung. So könnte man mit „Get your hands dirty“ eines unserer Beratungsprinzipien bezeichnen.“

TR: Das ist ein Prozess. Wir nehmen wahr, lernen, analysieren, versuchen Haltungen zu vermitteln, nähern uns oszillierend in einem gemeinsamen Lernprozess mit unseren Kunden dem Ergebnis. Das hat auch bisweilen etwas Offenes, Unvorhersehbares und Spielerisches. Eines ist uns dabei wichtig: Wir sind während unserer Mandate mit im Boot, arbeiten intensiv mit an den Themen und übernehmen Verantwortung. So könnte man mit „Get your hands dirty“ eines unserer Beratungsprinzipien bezeichnen.

Was heißt das konkret?

TR: Wir versuchen, tiefe Einblicke zu erhalten, mit den Menschen in der Organisation in Kontakt zu kommen und daraus unser Vorgehen abzuleiten. Wir haben natürlich einzelne Werkzeuge oder Methoden, die wir da oder dort einsetzen können, wenn sie für einen wirklich Kunden passen, aber es ist nie so, dass wir mit fixfertigen Lösungen oder Dienstleistungen kommen. Oft bauen wir die notwendigen Werkzeuge im Prozess und reagieren somit flexibel auf die emergenten Gestaltungsherausforderungen in unseren Mandaten.

Es geht Ihnen dabei auch darum, die Welt ein Stück weit besser zu machen. Zumindest ist das Ihrer Website zu entnehmen.

TK: Durchaus, aber wir tragen das nicht immer vor uns her. Bei jedem Mandat geht es um das Konkrete, um unseren Kunden und was wir als Age of Artists beanspruchen, das schwingt im Hintergrund mit. Außerdem forschen und publizieren wir ja auch und stellen die Ergebnisse auf breiter Ebene zur Verfügung, damit andere unser Wissen nutzen können.

Age of Artists sind am 3. Mai 2024 beim 24butterfly Corporate Karisma Festival im Linzer Posthof auf der Bühne.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Annalena Maas werden sie das 24butterfly Festival mit einer künstlerischen Theaterperformance zum Werkbegriff in Organisationen bereichern.

Thomas Köplin | Thomas W. Richter | Annalena Maas: “Die Kunst, Zukunft zu gestalten. – Wie künstlerisch zu arbeiten Unternehmen dabei hilft, über sich hinauszuwachsen.”

Programm + Tickets: https://24butterfly.com.