Ein technologisches Highlight des 24butterfly Corporate Karisma Festivals ist der Cobot, der Collaboration Robot, der GRAND GARAGE. Robotik-Experte Lukas Thauerböck eröffnet im Gespräch über Cobots, wozu diese imstande sind und wie sie die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine verändern können.

Was kann der GRAND GARAGE Cobot? Worauf dürfen sich Festivalgäste freuen?

LT: Auf die Begegnung mit einem Roboter, der sich im Gegensatz zu konventionellen Industrierobotern mit einer neuartigen Bewegungssteuerung bedienen lässt, die auf die Zusammenarbeit mit Menschen ausgelegt wurde. Der Cobot reagiert zum Beispiel sensitiv auf Berührung und Krafteinwirkung. Man kann ihn mitunter an der Hand führen oder durch einen gerichteten Kraftimpuls einen Bewegungsablauf starten oder stoppen.

Welche Fähigkeiten braucht ein Cobot, damit Mensch mit ihm zusammenarbeiten kann, Vertrauen aufbauen, vielleicht auch Sympathie entwickeln kann?

LT: Im Vergleich zu herkömmlichen Industrierobotern, die oft in abgetrennten Bereichen eine fest programmierte Routine abarbeiten, sind Cobots für die Zusammenarbeit mit Menschen in einer gemeinsamen Arbeitsumgebung besser geeignet. Cobots sind in der Regel leichter und flexibler und können einfacher und intuitiver programmiert werden. Sie sind oft mit Sensoren ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, die Anwesenheit von Menschen zu erkennen und ihre Bewegungen zu berücksichtigen oder zumindest im Falle einer Kollision sanft zu stoppen. Ob man nun wirklich Sympathie aufbauen möchte zu dieser Maschine, steht jedem selbst offen, aber zumindest ist der Cobot fleißig und sensitiv – das ist ja schon mal ein Anfang (lacht).

„Letzten Endes ist es wichtig, bei der Entwicklung von Cobots vor allem darauf zu achten, dass sie sicher, effizient und benutzerfreundlich sind.“

Müssen Cobots Persönlichkeit haben, soziale Empathie zeigen oder Emotionen, damit eine Art Beziehungsaufbau zwischen Mensch und Maschine gelingen kann?

LT: Cobots sind in erster Linie als Werkzeuge und Maschinen konzipiert, und als solche sollen sie Menschen bei ihren Aufgaben unterstützen. Es ist daher nicht unbedingt notwendig oder wünschenswert, dass Cobots eine Persönlichkeit haben, um effektiv mit ihnen interagieren zu können. Allerdings kann eine gewisse Menschenfreundlichkeit oder Anpassungsfähigkeit des Cobots dazu beitragen, dass wir uns wohler fühlen und eine positive Beziehung zu der Maschine entwickeln. Ein Cobot mit freundlichen oder intuitiven Verhaltensweisen kann die Zusammenarbeit effektiver, sicherer und angenehmer machen.

Was ja durchaus Sinn macht …

LT: So ist es. Es kommt immer darauf an, wie die Cobots in ihrem spezifischen Arbeitsumfeld eingesetzt werden und welchen Zweck sie erfüllen sollen. In manchen Fällen kann eine gewisse Emotionalität oder Anpassungsfähigkeit des Cobots durchaus von Vorteil sein, um die Akzeptanz und Qualität der Kollaboration zu verbessern und auch ein lustvolles Zusammenarbeiten zu ermöglichen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Grenzen zwischen einer realen Person und der „Persönlichkeit“ des Cobots klar bleiben, um Missverständnisse oder unnötige Emotionalisierungen zu vermeiden. Letzten Endes ist es wichtig, bei der Entwicklung von Cobots vor allem darauf zu achten, dass sie sicher, effizient und benutzerfreundlich sind.


Der Cobot besucht ein Festival

Lukas Thauerböck ist Mechatroniker und Kunststofftechniker und seit 2020 in der Bildungs- und Innovationswerkstatt GRAND GARAGE für Robotik verantwortlich. Im Workshop „Culture of Cobot“ mit Christine Comploj und Sam Zibuschka können sich am 2. Mai 24butterfly Festivalgäste einem Cobot und damit auch spannenden Fragen der Zukunft nähern. 

Programm + Tickets: https://24butterfly.com.

Kommentare an: Wie ein freundlicher Cobot die Zusammenarbeit effektiver, sicherer und angenehmer macht

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