Johannes Oberhofer hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen und Unternehmen dabei zu unterstützen, Strategien für eine energiegebende Arbeitsweise im digitalen Zeitalter zu entwickeln.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf uns Menschen aus?

JO: Sie ist zum einen ein Segen, zum anderen verbringen wir dank ihr noch mehr Zeit vor unseren Bildschirmen – mit allen Folgen für unseren Bewegungsapparat und unsere mentale Gesundheit. Lange Jahre war ich als Healthpreneur und Coach in der Prävention tätig – jetzt setzte ich im Bereich Energy Management und mit der Human Recharge Management-Methode noch einen Schritt früher an, in der „proaktiven Prävention“ sozusagen. Ich analysiere, was es braucht, damit Mitarbeiter:innen mit ihren Energielevels besser und nachhaltiger umgehen können, und entwickle Strategien, um in einer immer schneller werdenden Welt aufzuladen, anstatt auszubrennen.

Wo setzt du hier an?

JO: Es geht darum, darauf zu achten, dass Mitarbeiter:innen einen vollen Akku haben. Da ist die Unternehmenskultur ein großer Hebel: Was braucht es, damit die Menschen Energie schöpfen in ihrer Arbeit? Es geht dabei nicht um den Ausgleich zur Arbeit, etwa durch Sport nach Feierabend, sondern viel mehr um die energiegebende Gestaltung der Arbeitsprozesse.

Kannst du ein paar konkrete Beispiele anführen?

JO: Ich denke da nicht unbedingt an Entspannungsübungen. Wir bei digital.fwd setzen hier viel breiter an – etwa mit Energie-Assessments und Coachings. Wie gestaltet der oder die Einzelne den Arbeitstag? Wie strukturiert er oder sie die Aufgaben? Wann im Tagesverlauf sind die individuellen Energy Highs und Lows? Wo ist Technologie Teil des Problems – wo Teil der Lösung?

„Wenn Mitarbeiter:innen den ganzen Tag in Online-Meetings stecken, dann ist ein Yogakurs im firmeneigenen Fitnessstuio ein großartiger Benefit – eine energiegebende Meeting-Kultur würde aber sicher viel mehr Mitarbeitenden helfen.“

Wie kommt man von den individuellen Erkenntnissen zu einer energiegeladenen Arbeitskultur für ein ganzes Unternehmen?

JO: Hier nutzen wir als Instrument den Energy-Check, um zu analysieren, wie förderlich das Arbeitsumfeld für die mentale Leistungsfähigkeit und die Zufriedenheit im Team ist. Ein Beispiel: Wenn das wöchentliche Teammeeting zu einem Zeitpunkt stattfindet, an dem viele Teilnehmenden in einem Energieloch sind, dann darf ich mich nicht wundern, wenn die Meisten im Meeting eher passiv sind. Mit solchen Ansätzen lassen sich Schritt für Schritt die Prozesse optimieren und so gestalten, sodass es für möglichst viele im Team besser läuft. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, die Pausen bewusst so zu gestalten, dass sie Energie geben.

Wie funktioniert das?

JO: Alleine der Begriff „Pausen“ ist in unserer Arbeitswelt oft negativ behaftet – als unproduktive Zeit, in der wir nichts tun. Wenn wir aber beginnen, diese als wertvolle Zeit zu sehen, um die Batterien aufzuladen – als Teil der Performance also – bekommt das einen ganz anderen Stellenwert und hat immense Auswirkungen auf die Menschen und die Performance des ganzen Unternehmens. Hier gilt es auch, genau hinzuschauen, was einem wirklich gut tut. Ist es ein Gespräch mit Kollegen, ein wenig Bewegung an der der frischen Luft? Auch das ist sehr individuell. Und natürlich ist das wie gesagt immer eine Frage der gesamten Unternehmenskultur.

Inwiefern?

JO: Das Streben nach noch mehr Performance, eng getakteten Terminkalendern, noch mehr Meetings, das geht auf Dauer nicht gut. Im Sport sind auch immer diejenigen am erfolgreichsten, die die optimale Kombination aus Belastung und Erholung beherrschen. Das lässt sich auf unsere Arbeitswelt übertragen. Wenn Mitarbeiter:innen den ganzen Tag in Online-Meetings stecken, dann ist ein Yogakurs im firmeneigenen Fitnessstudio ein großartiger Benefit – eine energiegebende Meeting-Kultur würde aber sicher viel mehr Mitarbeitenden helfen.


Beim 24butterfly Corporate Karisma Festival zeigt Johannes Oberhofer in seinem Workshop „EnergizingCulture“, wie sich individuelle Energiemanagement-Techniken auf die Gestaltung einer lebendigen und zukunftsfähigen Unternehmenskultur auswirken.

Johannes Oberhofers Leidenschaft für Sport, sein Studium der Fitnessökonomie und seine Arbeit als Healthpreneur und Coach münden 2024 in der Mitgründung von digital.fwd advisory.

Programm + Tickets: https://24butterfly.com.

Johannes Oberhofer
Johannes Oberhofer

 

Foto (Artikelbild): Bethany Legg.

Kommentare an: „Es geht um die energiegebende Gestaltung unserer Arbeitsprozesse“

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