Belina Raffy setzt in ihrer Arbeit mit Organisationen und Unternehmen auf die Kraft von Humor und Improvisation – ein erfrischend anderer Ansatz. Wie sie zu diesem gekommen ist, erzählt sie uns im Interview.
Belina, du lebst seit Jahren in Berlin und sprichst Englisch. Woher stammst du ursprünglich?
BR: Ich sage immer gerne, ich bin von der Erde, denn ich bin viel herumgekommen. Mein Vater ist Franzose, meine Mutter Amerikanerin, sie trafen einander in Paris und ich in bin in den USA, Mexiko und Kanada groß geworden. Dann habe ich 15 Jahre in England gelebt und seit 8 Jahren bin ich in Berlin. Mein Deutsch ist leider noch nicht ganz flüssig, aber ich kann schon einen ganz wichtigen Satz: „Einen Capuccino, bitte sehr!“ (lacht)
Du hast ein paar Jahre im Finanzbereich gearbeitet … BR: Ja, in einer großen Bank in London und New York. Die Kultur da war nicht ganz so die meine. Effizienz war an der Tagesordnung und Stress. Einige Kollegen sind ins Burnout geschlittert. Da hab ich für mich beschlossen, zur Entspannung meinen MBA zu machen. Und dann war ich für eine Agentur im Marketing für verschiedenste internationale Unternehmen tätig. Das war inspirierend, denn über das Marketing bekommt man viele Einblicke in verschiedenste Bereiche und Themen. Nur der weit verbreitete Ansatz, dass Business Krieg ist und dass es gilt, Kunden zu erobern, der war nicht ganz der meine.
„In meiner Arbeit mit Organisationen geht es oft darum, Veränderungen zu initiieren und das geht viel leichter mit Humor.“
Welcher war der deine?
BR: Dass Business Liebe ist und Menschen nicht erobert, sondern begeistert werden wollen. Dazu kam, dass ich begonnen habe, die Kunst der Improvisation zu studieren und verstärkt anzuwenden. Mich hat von Anfang an interessiert, wie sich diese von der Bühne auf die Welt der Wirtschaft übertragen lässt. 2007 habe ich meine eigene Firma gegründet und seit damals bestärke und begleite ich Organisationen, damit sie bei komplexen Themen und in unsicheren Zeiten besser kommunizieren und zusammenarbeiten können – mit dem Ziel, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dabei setze ich auf Humor und Improvisation, das liegt mir glaube ich sehr. Ich habe schon als Kind Menschen gerne zum Lachen gebracht und musste immer wieder improvisieren, da meine Eltern so oft umgesiedelt sind (lacht).
Wie helfen Humor und Improvisation in deiner Arbeit?
BR: Wir brauchen gerade in Zeiten des Wandels nicht nur Planbarkeit und Kalkulierbarkeit sondern auch Improvisationsgabe. Sie schärft die Wahrnehmung und führt zu anderen gemeinschaftlichen Lösungen. In meiner Arbeit mit Organisationen geht es oft darum, Veränderungen zu initiieren und das geht viel leichter mit Humor, etwa mit einer liebenswerten Variation von Standup Comedy. Die Menschen sind eher bereit, sich auf Veränderungen einzulassen, wenn die Themen nicht zu schwer daherkommen. Und seien wir ehrlich: All die Themen, die uns heute bewegen, Nachhaltigkeit, Klima, Soziales etc., sind schwer und komplex. Da tut ein wenig Leichtigkeit gut. Ich bin mir sicher: Wir können an sehr ernsthaften Themen arbeiten und dabei zugleich eine gute Zeit haben!
Beim 24butterfly Corporate Karisma Festival sorgt Belina Raffy am Donnerstagabend auf der Hauptbühne für einen humorvollen Abschluss. “Kichern mit der Welt – Liebe, Improvisation und Humor helfen Organisationen dabei, vor der Apokalypse einen sinnvollen Wandel zu vollziehen” betitelt sie ihre Keynote.
Belina Raffy ist halb Amerikanerin, halb Französin, und ist in England aufgewachsen. Sie arbeitet weltweit als Improv Consultant und Climate Comedy Teacher und lebt heute in Berlin.
Programm + Tickets: https://24butterfly.com.
Kein Kommentar
Einen Kommentar schreiben Abbrechen